Kegeln ist eine sogenannte Präzisionssportart und wenn man den perfekten Wurf mit allen Neunen erzielen will, braucht es Konzentration, Koordination und auch einiges an Kondition. Denn während eines Wettkampfs, der im immer mehr verbreiteten 120 Wurf-System der WNBA (World Ninepin Bowling Association) und in Deutschland des DKBC ausgetragen wird, bedarf es während der 4 x 30 Wurf (15 Wurf in die Vollen und 15 Wurf ins Abräumen) einem immer möglichst gleichbleibenden Bewegungsablauf, um das maximale Wurfergebnis von 9 Kegeln zu erzielen.
Der Bewegungsablauf
Der Bewegungsablauf beim Kegeln besteht aus drei Schritten und einem Abfangschritt vor der weißen Markierung zwischen Anlaufbereich und dem Bahnbereich. Hierbei gilt es folgende Grundregel zu beachten, die sich jeder (Sport-)Kegler immer wieder ins Gedächtnis holen sollte. Die Schrittlängen der drei Schritte sind kurz, mittel und „lang„, wobei diese nach einer bestimmten Tabelle abzumessen sind. Dies ist besonders dann wichtig, wenn man den Kegelsport erlernen möchte, und so Schritte und den Bewegungsablauf mittels auf die Bahn geklebter Markierungen nach und nach verbessert.
Wie klappt das denn nun mit der perfekten Technik? Was braucht es dazu?
Vereinfacht gesagt, einen pendelnden Arm, eine Kugel und die oben schon erwähnten (möglichst geraden) Schritte.
Los geht`s!
Die Starthaltung und der Anschwung
Beidhändiges Anschwingen in einem leichten Bogen nach oben, Schwingweite ca. 50 cm (zu großen Aufschwung vermeiden.
Die Ausholbewegung erfolgt vor dem Setzen des ersten Schrittes. Der Oberkörper bleibt stabil. Die Pendelaufhängung darf nicht ihre Lage verändern (vertikal, horizontal).
Erster Kopplungspunkt (KP1)
Der 1. Schritt beginnt nach der Richtungsumkehr des des Armpendels nach hinten. Nichtspielhand verlässt die Kugel. Die Schrittlänge des ersten
Schrittes richtet sich nach der Schwingungsweite und der Geschwindigkeit des Armschwunges.
Der Arm schwingt locker und ungebremst am Körper nach hinten vorbei, nicht über Schulterhöhe.
Zweiter Kopplungspunkt (KP2)
Mit Beginn des zweiten Schrittes muss das Spielarmrückpendel mit der Kugel am Oberschenkel vorbeigeschwungen sein. Auf bewusstes Setzen
(Abrollen) des zweiten Schrittes in Richtung Ziel muss geachtet werden. Der zweite Schritt sollte länger als der erste Schritt sein. Auf gerades
Rückpendel achten.
Dritter Kopplungspunkt (KP3)
Mit der Pendelführung nach vorne soll gleichzeitig der dritte Schritt (Ausfallschritt) beginnen. Bei der Richtungsumkehr des Rückpendels zum Ziel muss der Kraftimpuls an dieser Stelle zur Pendelrichtung vorwärts erfolgen. Die Winkelstellung
vom Ober- zum Unterschenkel sollte möglichst 90° betragen. Die Blickrichtung zum Überspielpunkt ist ab der Zielvisualisierung der Kugelangabe unerlässlich.
Vierter Kopplungspunkt (KP4)
Aus der Beschleunigung des Spielarmes heraus (ohne zusätzlichen Krafteinsatz) soll die Kugel abgespielt werden. Die Kugelabgabe erfolgt am tiefsten Punkt des Armzuges vor der Fußspitze, weich und kontrolliert, in der Mitte der
Aufsatzbohle. Hierbei ist zu beachten, das die Spielhand gestreckt ist und sich gerade hinter der Kugel befindet, der Mittelfinger zeigt zum Ziel. Der Oberkörper ist tief gebeugt, gerade und geschlossen zu halten, mit Blickrichtung zum
Überspielpunkt.
Das Bewegungsende
Nach Abgabe der Kugel wird diese durch den Spielarm weiter in Richtung Ziel geführt. Gleichzeitig beginnt der 4. Schritt. Er unterstützt die Zielgenauigkeit und dient als Bewegungsausklang. Nach der Erfüllung der
eigentlichen Bewegungsaufgabe mit Schulternachführung zum Ziel, muss die Bewegungsenergie aktiv abgefangen worden sein.
Das Technikleitbild gibt es als PDF zum Download
(Danke an den Verbandslehrwart Frank Thies für die Bereitstellung)